Der Speierling wird seit Jahrhunderten wegen seiner herbaromatisch süßen Früchte angebaut, wenngleich die Zahl der fruchttragenden Bäume in Ermangelung von Streuobstwiesen stark abnimmt. In ganz Bayern gibt es mittlerweile nur noch ca. 1000 Bäume. Da er aber sehr trockenheitsresistent und sein Holz eines der härtestesten in ganz Europa ist, gibt es mittlerweile Projekte ihn wieder in unseren Wäldern anzupflanzen, um dem Waldsterben durch den Klimawandel vorzubeugen. Die Früchte schmecken am besten, wenn sie am Baum überreif werden dürfen oder im Keller einige Zeit lagern. Vorher sollte man sie nicht roh essen, sondern besser zu Marmelade oder Gelee verarbeiten. Das Rezept für den originalen Frankfurter Apfelwein enthält einen kleinen Anteil Speierling. Die Tannine sind es auch, die den Ruf der Frucht als altes Hausmittel gegen Durchfall begründen. Der sogenannte Sorbette ist ein Schnaps aus den reifen Früchten, das in der Schweiz, in Frankreich und Luxemburg gebrannt wird. Wegen der abnehmenden Zahl der ausgewachsenen Bäume wird auch der Obstbrand immer seltener. Sein Holz gehört zu den langlebigsten Hölzern Europas und wurde für mechanische Anwendungen wie Zahnräder, Gewehrschäfte oder Seilzüge und Holzschrauben verwendet, da es sehr schwer ist und bei Austrocknung nahezu kein Volumen verliert. Sehr gut für Drechselarbeiten geeignet.
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