Staudenbeet in Sissinghurst

Stauden teilen – Timing, Technik und Profi‑Tipps für vitale Gartenlieblinge

Magicgardenseeds GmbH 2023
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Viele mehrjährige Stauden wachsen über die Jahre zu beeindruckenden Pflanzenhorsten heran. Doch irgendwann zeigt sich ein typisches Bild: In der Mitte wird die Pflanze kahl, die Blüte nimmt ab, und insgesamt wirkt sie weniger vital. Kein Grund zur Sorge – ganz im Gegenteil: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, die Staude zu teilen.

Mit der Teilung schenkst du der Pflanze nicht nur neue Lebenskraft, sondern gewinnst gleichzeitig neue Exemplare für deinen Garten oder zum Verschenken. In diesem Beitrag erfährst du, wann du welche Pflanzen am besten teilst, wie du dabei vorgehst und welche Feinheiten du beachten solltest.

Inhaltsverzeichnis

1. Der richtige Zeitpunkt: Wann ist es Zeit fürs Teilen?

Frühjahrs- und Sommerblüher teilst du idealerweise im Herbst.
Herbstblüher teilst du besser im Frühjahr.

So haben die Teilstücke ausreichend Zeit, neue Wurzeln zu bilden und sich vor der nächsten Blüte gut zu etablieren. Im Zweifelsfall ist der Frühling meist die sicherere Option – besonders in kälteren Regionen.

Das optimale Zeitfenster:

  • Herbst: Ende August bis spätestens Mitte/Ende Oktober (frostfrei)
  • Frühjahr: März bis April (je nach Region und Bodenzustand)

2. Welche Stauden teilst du wann?

Im Herbst gut zu teilen:

  • Pfingstrosen (Paeonia): Fördern die Blüte im Folgejahr.
  • Schwertlilien / Bart-Iris: Werden mit der Zeit blühfaul – Teilung wirkt Wunder.
  • Taglilien (Hemerocallis): Robuste Dauerblüher, einfach zu teilen.

Im Frühjahr besser teilen:

  • Ziergräser (Miscanthus, Pennisetum): Wärmeliebend, herbstliche Teilung kann zu Ausfällen führen.
  • Phlox (Phlox paniculata): Weniger anfällig für Winternässe bei Frühjahrs-Teilung.
  • Funkien (Hosta): Treiben nach Frühjahrsteilung zuverlässig aus.
  • Herbstanemonen: Frühjahrs-Teilung gibt genügend Aufbauzeit vor der Blüte.

Tipp: Pflanzen mit Pfahlwurzeln wie Lupinen oder Türkischer Mohn teilst du besser nicht – hier ist die Aussaat oft erfolgreicher.

3. So gelingt das Teilen – Schritt für Schritt

Vorbereitung:

  • Boden am Pflanzplatz tief lockern, Kompost einarbeiten, Unkraut entfernen.
  • Am besten an einem bewölkten Tag mit milden Temperaturen arbeiten.

Ausgraben:

  • Mit Grabegabel großzügig um die Pflanze stechen und vorsichtig herausheben.
  • Lose Erde abschütteln, bei Bedarf Blattmasse einkürzen (ca. 1/3).

Teilen:

  • Feinwurzelnde Arten mit Messer oder per Hand trennen.
  • Dichte Horste mit zwei Grabegabeln oder Spaten auseinanderhebeln.
  • Jedes Teilstück sollte gesunde Wurzeln und 1–3 Knospen/Triebe besitzen.

Pflanzen & Nachpflege:

  • In gleicher Tiefe wie zuvor pflanzen, gut andrücken und einschlämmen.
  • Gleichmäßig feucht halten, mit Laub oder Kompost mulchen.
  • Vor Wind und praller Sonne schützen, Düngung erst nach sicherem Anwachsen.

4. Artenwissen: Pflanztiefe und Feinheiten im Detail

Pfingstrosen:

Teilstücke mit 3–5 Augen verwenden. Die Triebknospen dürfen nur 3–5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Eine zu tiefe Pflanzung kann die Blüte mehrere Jahre verhindern.

Bart-Iris:

Rhizome sehr flach pflanzen – die Oberseite darf sichtbar bleiben. Kürze die Blätter auf Handbreite und forme sie fächerförmig. So stabilisiert sich die Pflanze besser.

Taglilien:

Ideal sind Teilstücke mit 2–4 Fächern. Sie wachsen sehr zuverlässig wieder an und bringen schnell neue Blüten hervor.

Ziergräser:

Vor dem Teilen die Halme auf 10–20 cm zurückschneiden. Danach gut wässern und ausreichend feucht halten.

5. Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

  • Zu späte Teilung im Herbst: Vermeide das Teilen bei drohendem Frost – die Pflanzen können nicht mehr richtig anwachsen.
  • Zu kleine Teilstücke: Wenige kräftige Teilstücke sind deutlich erfolgversprechender als viele schwache.
  • Falsche Pflanztiefe: Besonders kritisch bei Pfingstrosen und Iris – beachte die genauen Angaben.
  • Wurzeln trocknen aus: Vermeide längere Trockenphasen nach dem Ausgraben. Wurzeln bei Bedarf feucht lagern.
  • Zu frühe Düngung: Erst nach dem sicheren Anwachsen leicht düngen – nicht direkt nach der Teilung.

6. Werkzeug-Checkliste für deine Teilaktion

  • Grabegabel oder Spaten
  • Scharfes Messer oder zweite Gabel
  • Gartenschere
  • Handschuhe
  • Kompost und Mulchmaterial
  • Eimer mit Wasser

7. 💚 Fazit: Teilen ist Gartenpflege mit Herz

Das Teilen von Stauden ist nicht nur eine Pflegemaßnahme, sondern ein liebevoller Beitrag zur Pflanzenvielfalt. Du erhältst gesunde, blühfreudige Gartenbewohner und kannst sogar Teilstücke an andere Gartenfreunde verschenken. Für uns bei Magic Garden Seeds ist das Teilen ein Symbol für Wissen, Gemeinschaft und den respektvollen Umgang mit der Natur.

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