Das wilde Stiefmütterchen ist einer der Urahnen des aus unzähligen Kreuzungen und Selektionen entstandenen Garten-Stiefmütterchens (Viola x wittrockiana) und kann über ganz Europa verteilt als Bodendecker auf eher sauren und kalkarmen Böden entdeckt werden, wie etwa Brachland oder Ackerränder. Wie sein lateinischer Name tricolor bereits andeutet, sind die Blüten mehrfarbig violett, gelb und weiß. Die oberirdischen Pflanzenteile, also Blätter und Blüten, können verzert und als Heilmittel verwendet werden. Besonders die essbaren Blüten mit ihrem leichten Kampferaroma sind eine hervorragende Salatgarnitur. Durch den hohen Anteil an enthaltenen Schleimstoffen eignen die Blätter sich gut zum Eindicken von Suppen. Getrocknete Blätter und Blüten sind in Teemischungen schmackhaft und dekorativ. Medinzinisch wirksamen sind neben den bereits erwähnten Schleimstoffen, die bei der äußerlichen wie innerlichen Anwendung gegen Hautbeschwerden eingesetzt werden können, vor allem die in hoher Konzentration enthaltenen Rutine. Im getrockneten Kraut mit Blüten findet man bis zu 25% Anteil dieser antioxidativ wirkenden Inhaltsstoffe. Auch als Liebespflanze wird das wilde Stiefmütterchen bezeichnet, zumindest wenn es nach Shakespeare geht: In seiner Komödie "Ein Sommernachtstraum" fabrizieren Oberon und Puck aus dem Saft der Pflanze eine Liebestinktur. Tatsächlich kann aus den Blüten Farbstoff gewonnen werden.
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