Die Große Brennnessel ist eine ausgesprochen wertvolle Wildpflanze in ökologischer und medizinischer Hinsicht. Ihr Blätter sind reich an Silikaten, Eisen, Kalium, Mangan und Calcium, sowie den Vitaminen A und C. Dadurch wurde sie schon vor Jahrhunderten zu einer wichtigen Heilpflanze und essbarer Wildpflanze.
In Nord- und Osteuropa kennt man das traditionelle Gericht Brennnesselsuppe auch heute noch und entdeckt die frischen Blätter auch wieder als Blattspinat, Salatbeigabe und Blattgemüse für Pestos und Pürrees. Sobald man die Blätter mechanisch bearbeitet, verlieren sie ihre brennende und stechende Eigenschaft, die durch den Brennnesselsaft und die Blatthärchen verursacht werden. Man kann sie kneten, mit dem Nudelholz rollen, trocknen, wässern oder auch kochen, um die Brennhaare unschädlich zu machen. Aus den Samen der Brennnessel kann ein sehr wertvolles und aromatisches Öl gewonnen werden, das sowohl in der Küche als auch in der Medizin genutzt werden kann.
Es sind auch die frischen Blätter und die Wurzeln, die in der Medizin und der Kosmetik genutzt werden. Die Bestandteile der Pflanze haben einen harntreibenden Effekt und kommen daher gerne bei Blasenbeschwerden zum Einsatz. Man nutzt die Brennessel auch zur Linderung von rheumatischen Beschwerden. Brennesseltee ist ein gängiges Heilmittel der Volksheilkunde. Auch das Brennesselshampoo dürften viele Menschen kennen.
Als Gärtner kennt man die Brennnessel natürlich als Pflanzenstärkungsmittel bei Befall mit saugenden Schädlingen und als ausgezeichneten Bio-Dünger in Form von Brennnesseljauche, die sich ganz leicht selbst herstellen lässt. Sie ist zudem ein eindeutiger Stickstoffanzeiger. Außerdem ist die Große Brennnessel eine der wichtigsten Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs ernähren sich im Raupenstadium nahezu aussschließlich von ihr.
Ein Revival erlebt die Brennnessel derzeit auch als Faserpflanze. Sie war als solche im 18.Jahrhundert schon einmal sehr bedeutend, da sie gute Fasern für die Herstellung von festen Stoffen liefert. Tatsächlich gibt es mittlerweile wieder einen professionellen Anbau zu diesem Zweck. Bei dieser Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten, sollte sich das Unkrautimage sofort in Luft auflösen.
Urtica dioica Saatgut, Inhalt: Ca. 5800 Brennnesselsamen