Die Kleine Bibernelle ist eine immer unterschätzte heimische Wildstaude, die in ganz Europa und Zentralasien zuhause ist. Sie liebt magere, eher trockene kalkhaltige Standorte in voller Sonne und fühlt sich auf den selten gewordenen Trockenrasen am wohlsten. Der Mensch nutzt diese Pflanze bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze und Küchengewürz sowie eher selten auch als Gemüse. Alle Teile der Pflanze sind nämlich essbar. Die gesamte Pflanze enthält viele ätherische Öle und duftet auch stark würzig anisähnlich. Deswegen verwendet man im Frühling gerne die zarten ersten Blätter kleingehackt als Gewürz für Salate, Kräuterbutter und -quark sowie Saucen. Regional unterschiedlich ist die Kleine Bibernelle auch ein Bestandteil der Kräutermischung für die hessische grüne Sauce. Später im Jahr wird der Geschmack sehr kräftig. Dann nutzt man eher die Wurzeln, die ebenfalls ein deutliches Anisaroma haben und gerne für die Zubereitung von Kräuterlikören genutzt werden. In der Volksheilkunde sind es ebenfalls die Wurzeln, die zum Einsatz kommen. Sie sollen schleimlösend und harntreibend wirken. Auch für die Tierwelt hat die unscheinbare Pflanze noch einiges zu bieten, denn sie ist eine wichtige Futterpflanze für einige Nachtfalterarten und andere Insekten.
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