Der Breitblättrige Rohrkolben ist eine alte bedeutende Nutzpflanze, die im Zuge der Permakultur wegen ihrer unheimlich vielseitigen Verwendung wiederentdeckt wurde. Es handelt sich um eine ausdauernde, winterharte Wasserpflanze, die in flachem, bis zu 50 cm tiefem Wasser wächst und oft am Rand von Seen, Gräben, Sümpfen und anderen langsam fließenden Gewässern zu finden ist. Die Pflanze kann bis zu 3 m hoch werden und breitet sich mit der Zeit über ihr weit verzweigtes Rhizom aus. Alle Teile der Pflanze sind nutzbar: Am bekanntesten ist die Verwendung der getrockneten Stängel zum Eindecken von Dächern, den berühmten Reetdächern. Blätter und Stängel der Faserpflanze eignen sich ebenfalls hervorragend zum Flechten von Körben und Matten. Das Wissen um die kulinarischen Qualitäten des Rohrkolbens ist allerdings weitgehend in Vergessenheit geraten, dabei sind alle Pflanzenteile essbar. Das Rhizom kann ganzjährig geerntet werden und ist als altes Wurzelgemüse bekannt, das gekocht wie Kartoffeln gegessen werden kann. Getrocknet wird es meistens zu Mehl verarbeitet, da es viel Eiweiß und Stärke enthält und sich sehr gut zum Backen eignet. Die im Frühjahr geernteten frischen Triebe sind sehr schmackhaft. Sie haben ein leichtes Gurkenaroma und werden wie Spargel zubereitet. Auch die Blüten und Samen können auf verschiedenste Arten in der Küche verwendet werden. Unreife Blütenstände können gekocht als Pfannengemüse oder in Suppen zum Einsatz kommen und haben ein süßes Aroma, das an Mais erinnert. Desweiteren ist der Breitblättrige Rohrkolben auch noch als volkstümliche Heilpflanze bekannt. Der Anbau in wasserdichten Kübeln oder am Teichrand im Garten ist sehr sinnvoll, weil bei der Ernte von wild wachsenden Pflanzen die Gefahr der Anreicherung von Schwermetallen und Giftstoffen in den nutzbaren Pflanzenteilen besteht - nicht umsonst wird der Rohrkolben bevorzugt zur Reinigung belasteter Gewässer gepflanzt.
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