Easy Aussaat - in 5 Schritten zu glücklichen Jungpflanzen

Die erste Entscheidung, die du treffen musst ist, wo du deine Aussaat starten möchtest: Draußen ganz unkompliziert direkt im Beet oder unter besser kontrollierbaren Bedingungen im Haus?

Wir haben uns für die sogenannte Vorkultur im Haus entschieden und möchten Dir hier erklären wie easy das geht:

So bereitest du alles vor

Aussaat am Fenster

1. Überlege Dir einen Platz für deine Pflanzen-Kinderstube

Der optimale Platz für deine Aussaattöpfe ist möglichst hell. Eine sehr gute Wahl ist also ein Platz direkt am Fenster.

Viele Samen keimen gut bei Temperaturen um die 20°C. Manche Sorten, die aus tropischen Regionen der Erde stammen, brauchen es jedoch deutlich wärmer und andere auch tatsächlich kälter.

Beachte dazu die Angaben auf der Rückseite des Samentütchens.

Es kann also sein, dass ein Platz am Südfenster über einer laufenden Heizung traumhaft für deine Tomatenanzucht ist. Salatsamen hätten es aber lieber etwas kühler und brauchen einen sehr hellen Platz am Fenster im ungeheizten Treppenhaus.

2. Suche dir alle Utensilien zusammen, die Du gleich für die Aussaat benötigst

  • Aussaaterde & etwas Sand
    Für Anfänger*innen ist es am einfachsten, wenn du dir einen kleinen Sack mit spezieller Aussaaterde kaufst. Diese ist immer eher nährstoffarm gehalten, locker und durchlässig, aber mit einem guten Wasserhaltevermögen. Damit sind gleich alle optimalen Grundvoraussetzungen geschaffen für gesunde Jungpflanzen.
    Jungpflanzen sollen in den ersten Tagen kein Überangebot an Nährstoffen erhalten, denn dadurch wird angeregt, dass die kleine Pflanze viele Wurzeln bildet, um sich schnell mit ausreichend Nährstoffen selbst versorgen zu können und genau das wollen wir auch.

    Achte darauf, das die Aussaaterde torffrei ist zum Schutz der Moore.

    Du brauchst zusätzlich eine kleine Tüte mit hellem Quarzsand. Vogelsand aus dem Tierbedarf oder auch der helle Spielsand für Sandkisten hat genau die richtige Zusammensetzung und ist in kleinen Mengen zu haben. Zur Verwendung später dann mehr.

Aussaat-Utensilien
  • Behälter für die Aussaaterde
    Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt: Du kannst natürlich kleine Blumentöpfe aus Ton oder Plastik mit einer Unterschale verwenden. Diese Töpfchen sollten ein Loch im Boden haben, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.

    Jedes Behältnis, das diese Kriterien erfüllt, ist ebenso geeignet. Sogar alte Eierkartons oder Klopapierinnenrollen dürfen hierfür recycelt werden.

    Wichtig ist immer, das ein Wasserstau im Topf vermieden wird und man andersherum die jungen Pflänzchen von unten gießen kann.

  • Sprühflasche mit lauwarmen Wasser
    Zum Befeuchten der Aussaaterde beziehungsweise der Saat ist nichts besser geeignet wie eine Sprühflasche. Der feine Strahl verteilt die Wassertropfen gleichmäßig ohne die Samen davonschwimmen zu lassen.

Aussaat im Einmachglas
  • Transparente Plastikfolie, -tüten oder saubere Einmachgläser
    Die zarten Keimlinge brauchen in den ersten Lebenstagen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit bis sie größer sind und erste Wurzeln gebildet haben. Die Luftfeuchtigkeit in normalen beheizten Wohnräumen ist meistens nicht ausreichend hoch. Deswegen deckt man die Töpfe in den ersten Tagen ab, um die Luftfeuchtigkeit darunter zu erhöhen.

    Durchsichtige dünne Müllbeutel oder andere Plastikfolien eignen sich dazu sehr gut. Man kann auch einfach ein altes Marmeladenglas kopfüber auf das Aussaatgefäß stellen.

  • Deine Samentütchen
    Das Wichtigste darf nicht fehlen
    .

  • Etiketten & einen wasserfesten Stift sowie einen Pikierstab
    Da man selten nur eine Pflanzensorte aussät und sich die Keimlinge und Jungpflanzen anfänglich optisch sehr ähneln, sollte man die Aussaatbehälter unbedingt beschriften, damit man nach zwei Wochen noch weiß, was da wächst.

    Ein Pikierstab ist äußerst nützlich bei der Aussaat. Du musst aber nicht gleich einen kaufen, denn ein Holzspieß, ein alter Bleistift oder das stumpfe Ende eines kleinen Löffels ersetzt ihn wunderbar.

Die tatsächliche Aussaat startet jetzt

3. Befülle das Aussaatgefäß deiner Wahl mit Aussaaterde

Jetzt kann es endlich losgehen. Fülle die Aussaaterde in dein Pflanzgefäß bis ca. einen daumenbreit unterm Rand und drücke sie leicht an. Besprühe die Oberfläche gut mit Wasser, so dass die Erde schön feucht ist. Wenn man sie mit den Händen ausdrücken würde, sollte sie nicht tropfen.

4. Säe die Samen entsprechend der Angaben auf dem Tütchen aus

Du musst nun herausfinden, wie tief deine Samen ausgesät werden sollen. Auch diese Angabe findest Du auf der Rückseite von jedem Samentütchen.

Man unterscheidet zwischen Dunkelkeimern und Lichtkeimern. Die Namen sind fast selbsterklärend, denn die Dunkelkeimer wollen kein Licht zur Keimung und müssen daher mit Erde bedeckt werden. Die Lichtkeimer brauchen hingegen die Einwirkung von Licht und sollten deswegen garnicht abgedeckt werden. Die Samen werden auf die vorbereitete Erde gestreut, so dass zwischen allen Samen möglichst ein bisschen Abstand zueinander entsteht. Wenn das gut gelungen ist, kann man sie ganz behutsam mit den Fingerspitzen andrücken, um einen guten Kontakt zur Erde herzustellen.

Samen in die Erde bringen

Jetzt kommt der Quarzsand ins Spiel: Bestreue die Samen mit einer ganz dünnen Schicht aus Sand. Durch diese Oberfläche kann immer noch genügend Licht auf die Samen fallen. Zusätzlich schützt der Sand aber die Samen vor dem Austrocknen und davor weggeschwemmt zu werden.

Dunkelkeimer werden meistens zwischen 0,5 und 3 cm tief gesät (siehe Angabe auf der Tütchenrückseite). Man bohrt mit dem Pikierstab ein entsprechendes kleines Loch in die Erde und lässt ein bis zwei Samen hineinfallen. Anschließend die Erde darüber füllen, leicht andrücken und das war es auch schon.

Aussaat befeuchten

5. Samen befeuchten und mit einem Schutz gegen das Austrocknen versehen

Nochmals die Oberfläche der fertigen Aussattöpfchen vorsichtig mit der Sprühflasche befeuchten und dann abdecken. Man kann den Topf entweder in eine entsprechend große durchsichtige Plastiktüte stellen und diese oben zubinden oder auch ein ausreichend großes Einmachglas kopfüber über den Topf stülpen. Schon nach wenigen Minuten wird man beobachten können wie Folie oderGlasoberfläche von innen beschlagen und mit einem Feuchtigkeitsfilm überzogen sind. Genau so soll es sein. Du hast alles richtig gemacht.

Nicht vergessen: Beschrifte Deine Töpfchen mit dem Namen der ausgesäten Pflanze und stelle die Töpfchen an den hellen Platz am Fenster.

...nun heißt es warten und geduldig sein. Innerhalb der nächsten 5-14 Tage, werden die ersten grünen Spitzen sichtbar werden. Bis dahin ist deine einzige Aufgabe die Überwachung der Feuchtigkeit, denn die Erde sollte nie ganz austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Nimm jeden zweiten Tag die Abdeckung von den Gefäßen und lüfte für ein paar Minuten. Damit verhinderst Du, dass sich Schimmel auf der Oberfläche bildet. Gleichzeitig kann die Erde bei Bedarf befeuchtet werden.

Die Aussaat ist geglückt – so geht es weiter:

  • Jungpflanzen brauchen einen weniger warmen Platz

  • Pikieren

  • Düngen

  • Abhärten

  • Nach draußen verpflanzen